Hetze gegen Hafenscharte 2.0

Die Basler Zeitung nimmt ein Fest vom Wochenende zum Anlass, um gegen den besetzten Wagenplatz zu schiessen. Das dem Artikel beigefügte Bild wurde wohl am Sonntag um 7 Uhr morgens aufgenommen, denn am Nachmittag war – dank den Veranstalter*innen – von der „Schweinerei“ bereits nichts mehr zu sehen..

Uferstrasse nach Party zugemüllt

Partygänger haben am Wochenende an der Uferstrasse eine Riesenschweinerei hinterlassen. Für das Putzen fühlte sich niemand verantwortlich.

topelement

Joggern und Spaziergängern bot sich am Sonntagmorgen entlang der Uferstrasse ein unschönes Bild. Auf der Höhe des Wagenplatzes war die Strasse mit Unrat übersät und zugemüllt. Jede Menge leere Bierdosen, Petflaschen, Becher, Plastiksäcke und Zigarettenstummel lagen breit gestreut auf dem Asphalt. Überbleibsel eines warmen und trockenen Samstagabends, an dem in der Stadt viele Feste und eine Parade über die Bühne gingen.

Gefeiert wurde an der Uferstrasse beim Ex-Migrol-Areal beim Wagenplatz, auf welchem zuweilen eine Bar betrieben wird. Offenbar war die Musik der Veranstalter und Partygänger etwas zu laut, denn bei der Polizei ging um 1.30 Uhr eine Lärmklage eines Anwohners ein. Martin Schütz, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt: «Als eine Streife zwanzig Minuten später eintraf, haben die Veranstalter die Musik aber bereits abgedreht, sodass unsere Leute nicht einschreiten und mit den Veranstaltern nicht reden mussten.» Laut Schütz sei seit der Räumung von «Uferlos» und der «Hafenscharte» beim Wagenplatz nichts vorgefallen, das «polizeilich von Relevanz» gewesen sei. Dennoch war die Strasse am nächsten Morgen von den Veranstaltern, die wohl aus dem näheren und weiteren Wagenplatz-Umfeld kommen, noch nicht wieder gesäubert und der Unrat nicht weggeräumt.

Zwischennutzer distanzieren sich
Der Verein Shift Mode, der Zwischennutzungen auf dem Ex-Migrol-­Areal aufbaut, distanziert sich von der Party und dem Littering. Ebenso das angrenzende Freiluftrestaurant Landestelle. «Wir hatten zwar offen und im Hintergrund lief Musik. Mit dem Littering haben wir aber nichts zu tun», heisst es seitens des Betreibers. Und auch die Jungle-Street-Groove-Parade, die am Samstagnachmittag vom Stachelrain am Rhein entlang bis zur Kaserne führte, geht auf Distanz. «Mit dem Littering an der Uferstrasse haben wir nichts zu tun und wir distanzieren uns klar davon. Unsere Afterparty fand ab 20.30 Uhr auf der Location Das Schiff nahe der Wiesemündung statt», sagt Alain Szerdahelyi, Präsident des Organisationskomitees der Jungle-Street-Groove-Parade.

Eigene Putzequipe
Was die Parade vom Nachmittag betreffe, da habe Szerdahelyi von den Behörden klare Auflagen und müsse ein Abfallkonzept vorweisen sowie eine eigene Putzequipe aufbieten, die zwischen Stachelrain und Kaserne hinter der Parade die Strasse putzt. «Anschliessend wischt dann noch eine Equipe der Stadtreinigung nach, wofür der Verein Jungle Street Groove die Rechnung bezahlt», sagt Szerdahelyi. Ob nun die Stadtreinigung am Uferweg am Sonntag den Müll wegräumen musste oder ob es die Veranstalter später selber gemacht haben, konnte die Allmendverwaltung gestern im Verlaufe des Tages nicht abklären. Dafür seien die Schweizerischen Rheinhäfen zuständig. Dort wurde der Ball aber zurückgespielt und es hiess auf Anfrage: «Für Reinigung und Unterhalt am Klybeckquai ist seit der Öffnung der Kanton zuständig.»

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