Archiv der Kategorie: Aktionen

Howto: Werte dein Quartier ab! #2

gefunden auf Online Reports:

Brandstifter zieht Feuer-Spur durch die ganze Stadt

Basel, 9. September 2016

In der Nacht auf heute Freitag kam es in der Stadt Basel zu sechs Brandfällen innerhalb von fünfeinhalb Stunden. Die Feuer wurden zwischen 0.30 und 6 Uhr gelegt. Es entstand Sachschaden von mehreren tausend Franken.

Im ersten Fall um 0.30 Uhr meldeten Passanten eine starke Rauchentwicklung auf der Claramatte. Kurze Zeit später waren die Polizei sowie die Berufsfeuerwehr vor Ort und löschten einen in Vollbrand stehenden, grossen, blauen Abfallcontainer.

Um 1.30 Uhr stellte eine Polizeipatrouille unter den Arkaden am Claraplatz, beim Eingang Höhe UBS, einen in Vollbrand stehenden Abfallsack fest. Polizei und die Feuerwehr löschten den Brand. Es entstand Sachschaden an einem Pfeiler der Arkade.

Im dritten Fall alarmierte ein Passant um 3 Uhr die Polizei, weil in der Aeschenvorstadt, in einem Nebeneingang des „Migros“-Drachencenter, ein Papierstapel brannte. Die Feuerwehr löschte den Brand. Durch die Hitze barsten mehrere Schaufensterscheiben.

Kurz nach 5.15 Uhr stellte ein Anwohner brennende Abfallsäcke vor zwei Liegenschaften in der Lehenmattstrasse fest, die durch die Feuerwehr gelöscht wurden.

Gegen 5.45 Uhr alarmierten Anwohner die Feuerwehr, weil bei der Verzweigung Schaffhauserrheinweg / Fischerweg ein grosser, blauer Abfallcontainer lichterloh brannte. Dieser wurde gelöscht. Ein abgestelltes Fahrrad wurde durch das Feuer ebenfalls beschädigt.

Kurz vor 6 Uhr meldete eine Passantin der Feuerwehr einen brennenden Abfalleimer im Solitude-Park, der durch die Feuerwehr gelöscht wurde.


ebenfalls gefunden auf Online Reports:

Wieder Brandstiftungen – Täter diesmal erwischt

Basel, 11. September 2016

In der Nacht auf heute Sonntag brannten in Basel erneut grosse blaue Abfallcontainer. Zuerst war gegen 3 Uhr am Oberen Rheinweg Feuer gelegt worden, eine Stunde später auf der Claramatte, Ecke Klingentalstrasse / Hammerstrasse. Die Feuerwehr löschte die Brände.

Dass der Brandstifter wenig später im Teichgässlein verhaftet werden konnte, ist einer Polizistin zu verdanken, die privat mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause war. Sie hatte beim Pavillon auf der Claramatte einen Mann bemerkt, der sich verdächtig verhielt und sich an einem Container zu schaffen machte. Unmittelbar nachdem er weggegangen war, brannte der Container. Die Polizistin folgte dem Mann durch den Claragraben und bereitete seine Festnahme durch eine Polizei-Patrouille vor.

Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um einen 38-jährigen Türken. Die Kriminalpolizei klärt ab, ob ein Zusammenhang mit gleich gelagerten Delikten der letzten Tage besteht. In der Nacht auf letzten Freitag war es in der ganzen Stadt innerhalb von fünfeinhalb Stunden zu sechs ähnlichen Brandfällen gekommen.

Polizei vom Theaterplatz verjagt

gefunden auf Basellandschaftliche Zeitung:

200 gegen fünf Polizisten: Was geschah wirklich am Theaterplatz?

Am Wochenende wurden fünf Polizisten von einem wütenden Mob angegriffen. Rund 200 Jugendliche und junge Erwachsene beschimpften die Uniformierten und bewarfen sie mit Gegenständen. In der Meldung über die Attacken lässt die Polizei jedoch ein pikantes Detail aus.

Der Fall scheint klar. Da war ein wütender Mob am Werk. Jugendliche hätten am späten Samstag beim Tinguely-Brunnen fünf Uniformierte beschimpft und mit Flaschen attackiert, berichtete die Polizei nach der Krawallnacht: «Polizisten während Einsatz heftig bedroht», stand in der Mitteilung. Und: Die Polizei habe «Reizstoff» eingesetzt, um sich vor «über 200 vorwiegend jungen Zaungästen» zu schützen. Diese hätten gedroht, geschimpft, geworfen.

Ein gefundenes Fressen für die Junge SVP. Die Partei zeigte sich am Montag «schockiert». Sie verurteile die Ausschreitungen und verlange «harte Strafen». Bis dahin hatte die Polizei allerdings keine Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Umgekehrt wurde kein Polizist angezeigt, was gemäss Augenzeugen aber noch geschehen könnte. Die Polizei habe die Ausschreitungen nämlich selber zu verschulden.

Alkohol versus Zivilcourage

Nochmals: Die Polizei redet von Zaungästen. Bloss: Wer bot ein Spektakel – und warum? Zwei Jugendliche hätten sich geprügelt. Die Polizei trennte die Streithähne. Einer habe sich aggressiv verhalten. Involviert sei zudem ein 21-Jähriger gewesen. Und dann gingen plötzlich über 200 Leute auf die Polizei los. So lautet die offizielle Version. Eine Frage bleibt unbeantwortet: warum?

«Die Frage, aus welcher Motivation heraus die rund 200 Personen auf den – sie nicht betreffenden – Polizeieinsatz derart heftig mit Beschimpfungen und Flaschenwerfen reagiert haben, können wir nicht mit Gewissheit beantworten», sagt Polizeisprecher Martin Schütz. Seine Vermutung: «Es dürfte mit zu hohem Alkoholkonsum und Gruppendynamiken zu erklären sein.»

Die beiden Prügler hatten 0,77 und 0,72 Promille im Blut. Damit hätten sie in Grossbritannien oder Liechtenstein noch Auto fahren dürfen. Alkohol sei nicht ausschlaggebend für den Tumult gewesen, sagt dann auch eine 17-jährige Schülerin, die sich mit ihrem Freund auf dem Platz aufhielt, als die Stimmung kippte. Was war es dann, wenn nicht Alkohol? «Die Masse hat Zivilcourage bewiesen», sagt die junge Frau.

Die Polizei habe einen der Streithähne mit einem Schlagstock derart heftig geschlagen, dass dieser geschrien und die friedlichen Menschen auf dem Theaterplatz auf sich aufmerksam gemacht habe. Zu dem Zeitpunkt sei sein Kontrahent bereits abgeführt worden.

Schlagstock gegen 17-Jährigen

Der Geschlagene sei übrigens schwarz gewesen, was die Augenzeugen oder «Zaungäste» möglicherweise zusätzlich habe aufhorchen lassen. Jedenfalls hätten Dutzende Leute eingegriffen, um den am Boden liegenden Mann aus den Fängen der Polizei zu befreien. Diese habe mit Pfefferspray reagiert und etliche Unschuldige getroffen. So auch sie, die 17-Jährige, die dann zitternd und aufgelöst nach Hause ging.

Die Polizei gibt den Schlagstock-Einsatz auf Nachfrage zu. Der Mann sei «ausgesprochen renitent und aggressiv» gewesen, sagt Schütz. «Deswegen, und um einen weiteren Angriff des alkoholisierten 17-Jährigen zu unterbinden, mussten die Polizisten den ‹Geraden Einsatzstock› einsetzen.» Der Mann habe sich gewehrt und nur unter «grösster Anstrengung» ins Einsatzfahrzeug gesetzt werden können. «Währendessen mussten die Polizisten mehrere Personen abhalten, den 17-Jährigen aus der Kontrolle zu befreien.» Dass er schwarz sei, habe keine Rolle gespielt. Die Polizei behandle alle gleich – unabhängig von Hautfarbe und Herkunft.

Weder die angegriffenen Polizisten, noch die drei vorübergehend festgehaltenen Männer mussten nach den Tumulten ärztlich behandelt werden.

(Kurze) Besetzung im Gellert

Nur kurz währte die Besetzung von drei seit mehreren Jahren leerstehenden Gebäuden im Gellert am 8. August 2016. Die Polizei zwang die Besetzenden nach wenigen Stunden zur Aufgabe, nachdem der Eigentümer Strafantrag gestellt hatte. Nachfolgend das an die Medien verschickte Communiqué:

,,Occupez-moi!“

An die Medienschaffenden:

,,Der sehnsüchtige Ruf nach Belebung der entvölkerten Häuserzeile in der Hardstrasse ist laut.“
Heute am 8.8.2016 hat die Familie Falke die Häuser der Hardstrasse 112-116 besetzt.
Seit mehreren Jahren stehen diese Häuser leer und sind dabei dem Verfall ausgesetzt. In Anbetracht frappierender Wohnungsnot In Basel-Stadt wollen wir dem nicht länger zusehen, zudem eine Belebung der Ortschaft laut Quartierverein ausserordentlich erwünscht ist.
Der Trend liegt momentan leider nicht auf die Erhaltung von Bausubstanz und Lebensqualität, sondern vielmehr auf die Erbauung luxuriöser, anonymer Appartmentkäfige (Beispiele wären das Restaurant Da Gianni, die Alte Post St. Johann, das Freilager Dreispitz, die Überbauung Erlenmatt, Lothringerplatz).
In Zeiten zunehmender Gentrifikation und Verdrängung finden wir es notwendig sich das Lebenzurück zu nehmen, das uns immer mehr entzogen wird.
Die allgegenwärtige Aufwertung macht uns wütend – wir werden uns die Stadt so nicht leisten können und werden auf perfide Weise gezwungen uns an den Rand der Stadt und die Vororte zurückzuziehen. Die Kulturgelder, an denen wir nicht interessiert sind, ändern das Problem der Verdrängung nicht. Basel entwickelt sich in eine Stadt der Reichen, die jungen Menschen immer mehr verschlossen bleibt.
Die Verdrängung von jungen Menschen aus den Quartieren an die Peripherie der Stadt nimmt
immer weiter seinen Lauf.
Als kulturell aktive Personen können wir nicht dabei zusehen wie Basel von oben her immer mehr eingezwängt und normiert und zu einer kühlen Schlafstadt wird, deren kulturelles Angebot sich kategorisch an Besserverdienende und Touristen orientiert und nur aufblüht, wenn lukrative Messen wie die ‚‚Art Basel‘‘ oder die ‚‚Uhren- und Schmuckmesse‘‘ Einzug in die Stadt halten. (Vorausgesetzt es mischt sich niemand unauthorisiert ein)
Der Wohnungsmarkt gestaltet sich immer mehr als chancenlos für Personen wie wir, deren Ziel es nicht ist, sich materiell zu bereichern, sondern mit bescheidenen finanziellen Mitteln zu leben und dabei der Gemeinschaft etwas zurückzugeben.
Wir haben nicht vor mit der hohlen Hand vor den Staat zu treten noch unsere Träume aufzugeben.
In einer Gesellschaft wie sie sich heute vor uns stellt, sind solche Gemeinschaften wie die unsere, nicht vorgesehen.
Aufgrund dieses Mangels an zugänglichen Alternativen haben wir uns für den Weg der Besetzung entschieden. Uns ist es wichtig, unsere Projekte in einer gemeinschaftlichen Lebensorganisation umsetzen zu können.Der Quartierverein wurde auch informiert und auf mögliche Zusammenarbeit angesprochen, da uns ein konstruktiver Dialog mit dem Quartier als wichtig erscheint.
Eine Wiederbelebung der Hardstrasse würde diesem Quartier sicher guttun und ist wie wir der Quartierzeitung entnehmen konnten, auch erwünscht (,,Occupez-moi!“, Quartierkurier, Ausgabe 3/2013, Daniela Pfeil).

Wer sind wir?
Wir, die Familie Falke, sind eine Gruppe von jungen Erwachsenen zwischen 20 und 30
deren Ziel es ist, zusammen zu leben und zu arbeiten.
Wir haben uns zusammengefunden durch unsere gemeinsamen Interessen und Lebensziele und möchten an diesem Ort unser Lebensmodell verwirklichen.
Wir sind ein Kollektiv, das sich zusammensetzt aus Künstlern, Musikern und Handwerkern, und hier gerne die verlassenen Häuser durch Zwischennutzung neu beleben möchte.
Wir sind keine Gruppe, die diesen Ort für Parties und ähnliche Exzesse ausnutzen möchte, sondern friedlich und konzentriert arbeiten und leben möchten.

Solidarität mit den U-Häftlingen vom 24. Juni 2016

Die Verhängung von Untersuchungshaft gegen sieben Personen, denen vorgeworfen wird, am Umzug vom 24. Juni 2016 beteiligt gewesen zu sein, findet internationale Beachtung:

Dem Aufruf zu einem „schwarzen Juli“ folgend, wurde in Frankfurt a. M. Anfang Juli ein Firmen-Auto angezündet. Nachfolgend die Anschlagserklärung:

Der schwarze Juli der Rigaer-straße kommt. Seit fast 3 Wochen belagern die Bullen das Projekt R94. Wir haben euch verstanden und antworten so wie wir können. Und es wird weiter gehen. Heute Nacht hat es ein Auto des örtlichen Energieversorgers mainova getroffen.

[…]

Wir freuen uns über die vielen großen und kleinen Aktionen überall – angemessene Reaktionen auf das Schauspiel von Henkel. Seht dies als kleine Unterstützung für den Kampf in Friedrichshain. Berlin soll im Chaos versinken, und wir machen überall mit!

Solidarische Grüße an die Inhaftierten Gefährten der sauvage aus Basel. Auch den in Aachen für die Enteignung einer Bank Angeklagten wünschen wir viel  Kraft und nur das Beste!

Zudem findet sich im Auswertungsartikel zu einer militanten Grossdemonstration vom 9. Juli 2016 mit mehreren tausend Personen in Berlin im Rahmen der Verteidigung der Rigaer94 folgende Passage:

[…]

Wir wollen an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und uns bei allen bedanken, die an der Demo teilgenommen haben und den Tag zu dem gemacht haben, wie er uns in Erinnerung bleiben wird. Als ein Tag, an dem wir gemeinsam unsere Ohnmacht durchbrochen haben. Zudem wollen wir allen danken, die die Rigaer 94 sowie den rebellischen Nordkiez und damit die uns einende Idee einer befreiten Gesellschaft Tag und Nacht mit den unterschiedlichsten Aktionen unterstützt haben. Momente des Widerstandes sollten sich auch nicht nur auf die kurzen Stunden einer vorbereiteten Demonstration beziehen, sondern jeden Tag gelebt und danach gehandelt werden.

Wir grüßen die Rebell*innen aus Basel, die nach einer Demonstration gegen Rassismus, Repression und Vertreibung verhaftet wurden. Von den 14 Personen sitzen noch 7 in U-Haft – lassen wir sie nicht alleine! Unsere Solidarität gegen ihre Repression! Die Angriffe auf Sicherheitsfirmen, Versicherungsgebäude und Bullen haben unsere Herzen hier im Gefahrengebiet erwärmt!

[…]

Wilder Umzug gegen „Rassismus, Repression und Vertreibung“

gefunden auf Indymedia:

Für vergangenen Freitag wurde zu einer Demonstration gegen Rassismus, Repression und Vertreibung aufgerufen. Es ging darum, in Zeiten immer stärkerer Fremdenfeindlichkeit, der Unterordnung jeglicher Existenz unter kapitalistische Interessen, einer wachsenden Kontrolle und Überwachung des Alltags und von Verdrängung von QuartierbewohnerInnen durch die profitorientierte Stadtentwicklung, ein starkes Zeichen zu setzen.

Der Umzug zog den Steinengraben entlang, einer Strasse, in der es nur noch Platz hat für anonyme, protzige Bürogebäude. Aus dem Umzug heraus wurden dann auch die Scheiben mehrerer Versicherungen (Vaudoise, Helvetia) eingeschlagen, die seit Jahren mitverantwortlich sind für diese Entwicklung weg von einer lebendigen, bewohnten Strasse zu einer sterilen, toten Umgebung.

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„Für die Erhaltung der Scherben am Steinengraben.“


Auch Kroo Security wurde angegriffen, eine Sicherheitsfirma, die sich nicht zu schade ist, besetzte Häuser nach der Räumung vor erneuten Wiederbelegungsversuchen zu „schützen“. Weiter lief der Umzug am Büro der SVP vorbei, dessen Eingangsbereich entglast wurde. Ihre rassistische Politik hat zu einer gesellschaftsweiten, fremdenfeindlichen Grundstimmung geführt. Auch sonst tritt die SVP für mehr Kontrolle und Überwachung und für massenhafte Ausschaffungen ein und steht ganz klar auf der Seite der Reichen und Mächtigen. Wäre man auf dem Weg noch an weiteren Büros oder Einrichtungen von anderen Parteien, die diese Politik stützen und mittragen, vorbeigekommen, wären diese wohl ebenfalls angegriffen worden, denn alle etablierten Parteien sind mitverantwortlich für das gesellschaftliche Desaster.
Dieses repressive Klima betrifft alle – mit immer neuen Überwachungsgesetzen, der Verfolgung von jeglichem Ungehorsam – und darum wurde das Gerichtsgebäude eingefärbt. Zum Beispiel soll hier auch mehreren Personen der Prozess gemacht werden, denen vorgeworfen wird, letzten Herbst gegen die Militärübung Conex15 und die Militarisierung der Grenzen auf die Strasse gegangen zu sein.
Die schnell anrückenden Bullen wurden zur Verteidigung entschlossen angegriffen und konnten mehrmals vertrieben werden.

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In der Nähe des Unispitals wurden 14 Personen verhaftet, denen vorgeworfen wird, Teil des Umzugs gewesen zu sein. Sie sollen nun für das entschlossene Auftreten der Demo büssen. Ob sie am Umzug teilgenommen haben oder nicht, ob sie Bullen angegriffen haben oder nicht, wir sind solidarisch mit allen Gefangenen und wünschen ihnen viel Kraft und Durchhaltewillen.
Auch wenn sie versuchen, euch zu isolieren – ihr seid nicht allein!

Grüsse gehen raus an die Rigaer94 in Berlin, die bereits seit Monaten im „Gefahrengebiet“ von der Polizei terrorisiert und nun letzte Woche teilgeräumt wurde, was vielerorts zu diversen Widerstandshandlungen geführt hat. Ebenfalls sollen all die wilden DemonstrantInnen in Frankreich gegrüsst werden. Die Revolte, die aus dem Widerstand gegen neue Arbeitsgesetze erwuchs und es seit Monaten vermag, die Wirtschaft zu blockieren und zu sabotieren, inspiriert und ermutigt uns.

Lasst uns zusammen kommen, uns organisieren, gemeinsam den Käfig verwüsten und die Gitterstäbe aus verschiedenen Formen des Zwanges und der Unterdrückung durchbrechen, um uns neue Wege in die Zukunft zu eröffnen.

Shift Mode: Klybeckgenossenschaft gibt nicht auf

via Tageswoche:

Der Rosenkrieg um das Shift-Mode-Areal geht weiter

Die Wohngenossenschaft Klybeck gibt den Kampf nicht auf. Sie zieht ihren bereits zweimal abgewiesenen Rekurs gegen die Bau- und Betriebsbewilligung für die Holzhallen auf dem Shift-Mode-Areal am Klybeckquai weiter.

Es begann mit einem Rausschmiss. Katja Reichenstein von Shift Mode wollte als Zuhörerin an der Medienkonferenz der Wohngenossenschaft Klybeck teilnehmen, wurde aber aufgefordert, das Sitzungszimmer zu verlassen. Ein deutliches Zeichen für die zerfahrene Situation zwischen den Vertretern der Wohngenossenschaft und dem Zwischennutzungsprojekt Shift Mode auf dem nahe gelegenen ehemaligen Migrol-Areal.

Die Wohngenossenschaft Klybeck hatte die Medien eingeladen, um über den Weiterzug ihres Rekurses gegen die Bau- und Betriebsbewilligung für die Holzhallen auf dem Shift-Mode-Areal an das Basler Verwaltungsgericht zu informieren. Der Vorstand der Wohngenossenschaft, die ihre Wurzeln unter anderem in der Bewegung um die Alte Stadtgärtnerei hat, wehrt sich seit vielen Monaten gegen die Pläne des Vereins Shift Mode, auf dem Ex-Migrol-Areal mehrere Holzhallen zu errichten. Bereits zweimal sind die Genossenschafter mit ihrer Einsprache gegen das Bauprojekt und einem späteren Rekurs bei der Baurekurskommission abgeblitzt. Doch sie geben nicht auf.

Echte Zwischennutzung werde verhindert

Martin Brändle von der Wohngenossenschaft betonte nun, man wende sich nicht grundsätzlich gegen eine Zwischennutzung des Areals. «Wir wollen im Gegenteil eine echte Zwischennutzung mit kleineren Projekten ermöglichen, die durch den Bau der Hallen aber verhindert würde.» Als Anwohner fühlen sich die Mitglieder der Genossenschaft durch die bewilligten Betriebszeiten von 7 bis 24 Uhr von Sonntag bis Mittwoch, bis 1 Uhr am Donnerstag und gar bis 4 Uhr am Freitag und Samstag arg in Mitleidenschaft gezogen.

Brändle spricht von vier Holzhallen mit einer Gesamtfläche von 4600 Quadratmetern, die auf den Bebauungsplänen auch so eingezeichnet sind. Mittlerweile wurde aber bekannt, dass eine der Hallen, es handelt sich um die Trendsporthalle, andernorts errichtet wird, sodass nur noch drei Holzhallen mit einer Fläche von rund 3500 Quadratmetern übrigblieben.

Grundsatzstreit verhindert Kompromisse

Katja Reichenstein vom Verein Shift Mode versichert, dass es bei diesen drei Hallen bleiben werde. Die grösste Halle mit einer Länge von 117 Metern würde das Gelände überdies als Lärmriegel entlang der Hafenbahnanlagen von den Häusern der Genossenschaft abschirmen. «Ein unabhängiges Gutachten hat ergeben, dass die Halle sogar den Lärm der Güterzüge dämpfen würde», sagte Reichenstein. Überdies sei nicht geplant, die bewilligten Betriebszeiten voll auszunutzen.

Diesen Aussagen misstraut Brändle. «Unser Rekurs bezieht sich auf die offizielle Bau- und Betriebsbewilligung, und bewilligt ist der Bau von vier Hallen mit den übermässig langen Betriebszeiten», sagt er. Der Bau der Hallen sei «masslos» und werde, um die hohen Kosten amortisieren zu können, zu einem hohen Nutzungsdruck mit entsprechenden Emissionen führen.

Diese Emissionen wiederum würden zu einer andauernden Belastung für die Anwohnerschaft, erklärte Brändle weiter: «Der Bau der Hallen lohnt sich nur, wenn sie länger als innerhalb des vorläufig bewilligten Zeitraums bis 2019 betrieben werden können.» Er befürchtet, dass sie bis zu einer definitiven Neubebauung des Klybeckquais, mit dem nicht vor 2030 zu rechnen sei, stehenbleiben würden.

Verhärtete Fronten

Das Verhältnis zwischen der Wohngenossenschaft und den Zwischennutzungs-Hostern ist verkorkst. Die Wohngenossenschafter werfen dem Verein Shift Mode vor, die Zwischennutzungsidee mit dem Bau der Holzhallen zu hintertreiben. «Zwischennutzungen sind nicht dafür da, städtische Brachen kommerziell zu nutzen», sagte Agnes Würsch vom Genossenschaftsvorstand.

Reichenstein entgegnet, dass sich kommerzielle Nutzungen der Hallen auf die kurzen Zeiten während den Grossmessen Baselworld und Art beschränken würden. «Wir wollen kein grosses Geld verdienen, sondern finanzielle Mittel zur Quersubventionierung nicht kommerzieller Projekte generieren und uns auch selber endlich mal aus der reinen Ehrenamtlichkeit herausholen», sagt sie.

Sündenbock für eine unausgegorene Planung des Kantons

Reichenstein vermutet, dass der Verein Shift Mode nicht zuletzt als Sündenbock für eine wenig ausgegorene Zwischennutzungsplanung des Kantons herhalten muss. Der Verein hat das Gelände als Host für Zwischennutzungsprojekte übertragen bekommen, als sich herausstellte, dass die Top-down-Planung des Kantons im Sand verlief.

Hart mit dem Kanton und speziell mit dem Präsidialdepartement ins Gericht geht die Wohngenossenschaft Klybeck. «Mit der direkten Vergabe des Areals an Shift Mode, ohne dass eine öffentliche Ausschreibung stattfand und ohne dass die Quartierbevölkerung einbezogen wurde, trägt das Präsidialdepartement die Verantwortung für das tief sitzende Misstrauen», sagte Brändle und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Guy Morin eine glücklichere Hand haben werde.

Passerelle aufgegeben

Verabschiedet haben sich beide Seiten inzwischen von der Idee, das Klybeckquartier mit einer Passerelle über die Hafenbahnanlagen auf direktem Weg mit dem Klybeckquai zu verbinden. Die Basler Regierung bezeichnete den Bau der Passerelle in der Antwort auf einen entsprechenden Vorstoss der BastA!-Grossrätin Heidi Mück als zu teuer für eine letztlich nicht befriedigende Lösung.

Das letzte Wort hat zwar der Grosse Rat, der Mücks Vorstoss ursprünglich mit grossem Mehr überwiesen hatte. Aber weder die Wohngenossenschaft noch Shift Mode glauben daran, dass sich diese Direktverbindung innerhalb einer nützlichen Frist realisieren liesse. Damit scheint auch noch das letzte gemeinsame Anliegen der beiden Kontrahenten vom Tisch zu sein.

Strassenblockade in Solidarität mit Geflüchteten

per Mail zugeschickt bekommen:

Solidarity with Refugees

Wie gewöhnlich fliesst der Verkehr auch an diesem Montagabend durch die Stadt Basel. Mitten im abgeschotteten Speckgürtel Nordeuropa ist man wunderbar davon abgelenkt , dass Tausende von Menschen auf der Flucht  feststecken. Es ist ihr Recht, Schutz zu suchen, doch der Weg wird ihnen verwehrt. Es fehlt vor Ort an allem. Es fehlt auch an Solidarität. Solidarität von uns hier, die wir bloss per Zufall hier geboren worden sind.

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Als Zeichen der Solidarität haben wir heute Abend die Kreuzung Klybeckstrasse/Feldbergstrasse blockiert und Zelte aufgebaut. Kleine, schäbige Zelte, die zu nichts taugen, schon gar nicht als Schutz gegen Regen, Wind und Kälte. Für die, die eś  nicht wissen: Es sind solche Zelte, in denen die Menschen leben müssen. Sie zu besprayen, ist für viele der einzige Weg, ihre Not auszdrücken. Heute transportieren wir ihre Nachrichten nach Basel.

Abschottung bedeutet keine Stabilität. Abschottung bedeutet einfach nur Abschottung.
Open the borders!

Sitz des Kirchenrats eingefärbt

gefunden auf Online Reports:

Vandalen-Protest gegen Sitz der reformierten Kirche

Der Streit um das „Kirchen-Asyl“ in der Matthäuskirche geht weiter: Massive Sachbeschädigung am Sitz der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt.

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Vandalen-Anschlag auf den Sitz der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt: Unbekannte Täter haben in der Nacht auf heute Donnerstag die Fassade und das Portal des Münsterhofs an der Rittergasse auf eine Länge von über zehn Metern massiv mit roter und blauer Farbe versprayt und den Slogan „Heuchler“ hinzugefügt. Der Münsterhof ist der Sitz des Kirchenpräsidenten, des Kirchenrates sowie der Kirchen- und der Steuerverwaltung der Evangelisch-reformierten Kirche.

Die Kirche reichte bei der Basler Staatsanwaltschaft umgehend Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt ein, wie Sprecher Peter Gill gegenüber OnlineReports bestätigte. Die Kriminaltechnik habe heute Donnerstagmorgen „vor Ort untersucht“. Kirchen-Sprecher Roger Thiriet schätzte den Schaden auf eine Grössenordnung von 20’000 Franken.

Kirchenrat ist „konsterniert“

Die Spray-Attacke wertet Thiriet als „einen Angriff auf die Organisation Kirche“, auf den die Kirchenleitung „konsterniert“ reagiert habe: „Da wollte jemand ein Zeichen setzen.“

Die Urheber sind nicht konkret bekannt. Starke Vermutungen orten sie aber im Umkreis der Aktivisten, die sechs abgewiesene Asylbewerber während Wochen ohne Absprache und Einverständnis mit dem Kirchenrat in der Kleinbasler Matthäuskirche vor der Ausschaffung versteckt hielten.

Vor einer Woche führten Polizei und Migrationsbehörden die Asylbewerber ab und nahmen acht Personen in Haft – darunter zwei weitere Ausländer, die sich nicht rechtsgültig ausweisen konnten. Am Abend jenes Tages kam es zu einer Demonstration von Sympathisanten der Besetzungs-Aktion, in deren Verlauf die Poiizei Tränengas und Gummischrot einsetzte.

Laut Thiriet kam es aufgrund der Auseinandersetzungen zu rund einem Dutzend Kirchen-Austritten, etwa gleichmässig verteilt auf Anhänger, die diese Form von „Kirchen-Asyl“ verteidigten oder ablehnten.

Solidarität mit den Matthäus 8!

zur Veröffentlichung erhalten:

Die Vorgeschichte

Genau nach einem Schichtwechsel dringen am Donnerstag, den 3. März 2016, über ein Dutzend Zivilpolizisten in die unterirdischen Räumlichkeiten der bis anhin besetzten Matthäuskirche ein. Während die anwesenden Schweizer*innen bloss kontrolliert werden, verhaftet die Polizei im Auftrag des Migrationsamts die restlichen acht Personen, welche keinen gültigen Aufenthaltsstatus vorweisen können – sie befinden sich mittlerweile in Ausschaffungshaft, verteilt auf verschiedene Kantone.

Wie es soweit kommen konnte? Einige Tage zuvor fand ein Gespräch zwischen Bewohner*innen und Kirchenrat, dem «Eigentümer» der Kirche, statt. Dort stellte der Kirchenrat ein Ultimatum, wonach die Bewohnenden die Räumlichkeiten bis Ende der Woche zu verlassen hätten. Weitere Verhandlungen würde es keine mehr geben. Offenbar sieht sich der Kirchenrat nicht in der Position, das Migrationsregime zu kritisieren oder die eigene Rolle darin zu hinterfragen, wenn sie direkt damit konfrontiert werden: Es gäbe «keinen Anlass dazu, die Migrationspolitik und ihre Durchsetzung in Frage zu stellen», so ein Mitglied des Kirchenrates. Gleichzeitig spielten auch ökonomische Interessen eine Rolle, schliesslich würde eine eindeutige Positionierung Austritte und damit schwindende Mitgliederbeiträge bedeuten.

Die Bewohner*innen der Matthäuskirche entschieden sich zum einzig Richtigen: Sie gingen mit der Räumungsandrohung am Mittwoch an die Öffentlichkeit.

Als Reaktion auf die gestartete Solidaritätskampagne veröffentlichte der Kirchenrat eine Medienmitteilung und liess verlauten, dass es keine Räumungsandrohung gäbe und «man sich weiterhin im Gespräch befinde». Eine Räumung schien in diesem Licht unwahrscheinlich. Trotzdem schlug die Polizei tagsdrauf zu – und zwar im Rahmen einer «Personenkontrolle» (ohne eigentliche Räumung). Ein wirklich kluger, wenn auch leicht zu durchschauender Schachzug, um die eigenen Hände in Unschuld zu waschen.

Die Demonstration am Tag der Räumung

Am gleichen Abend kamen auf dem Matthäuskirchplatz mehrere hundert Menschen zusammen, um ihrer Wut über die Verhaftung der acht Bewohner Ausdruck zu verleihen. Ein Umzug formierte sich und bahnte sich seinen Weg Richtung Claraposten, da dort zumindest ein Teil der Verhafteten vermutet wurde. Fast dort angekommen, wurde die Menge unvermittelt mit Gummischrot angegriffen. Auch ein weiterer Versuch, via Mittlere Brücke zum Untersuchungsgefängnis Waaghof vorzudringen, endete im Gummischrothagel*. Das noble Grossbasel sollte offenbar vom Kleinbasler Pöbel beschützt werden. Wieder auf dem Matthäuskirchplatz angekommen, entschieden sich die Leute für einen zweiten Versuch, den Claraposten zu erreichen. Auf dem Messeplatz wiederum das gleiche Spiel: Polizeireihen – kein Durchkommen. Zum krönenden Abschluss blamierte sich die Polizei erneut, indem sie die Menge mit Tränengas beschoss. Die Frage, von wem die Gewalt ursprünglich ausging, ist unspannend und wurde von den Massenmedien bereits zur Genüge diskutiert. Zudem: Umso besser, wenn das Lügengebäude der Polizei von alleine einstürzt**.

Wir dokumentieren nachfolgend diverse Slogans, die während des Umzugs an den Wänden hinterlassen wurden:

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Die zweite Demonstration tagsdrauf

Am Samstag besammelten sich am späteren Nachmittag erneut mehrere hundert Personen auf dem Matthäuskirchplatz, um drei im Ausschaffungsgefängnis Bässlergut inhaftierte Ex-Bewohner der Kirche zu grüssen. Die Polizei hielt sich diesmal – das politische Eigentor vom Mittwoch Abend im Hinterkopf behaltend – konsequent im Hintergrund. Selbst als ein Demonstrant den ersten Zaun erklomm und auf dem Dach des Empfangszentrum den Inhaftierten seine Solidarität kundtat, wurde nicht eingeschritten. Gewertet werden kann dieser Einsatzdoktrinwechsel als Strategie der Befriedung: Wende dich den diplomatischeren Kräften einer «Bewegung» zu, triff Absprachen mit ihnen und kanalisiere damit die gesamte Dynamik in geregelte Bahnen – zahnlos und leicht zu kontrollieren.

Wiederum wurden auf der Route diverse Slogans hinterlassen:

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* Neben dem normalen, kantigen Gummischrot wurden auch neue, kugelförmige Hartplastik-Projektile eingesetzt, die aus einem Mehrzweckwerfer abgefeuert werden. Dies als Ergänzung zum Recherche-Artikel, der im Nachgang zur NOCONEX-Demonstration im September 2015 veröffentlicht wurde.

** «Die Polizisten wurden mit Flaschen und Pyrofackeln beworfen und mit Laserpointern geblendet. Zum Selbstschutz und zur Durchsetzung der Vorgaben setzte die Kantonspolizei Gummischrot und Reizstoff ein.», so die Polizei in ihrer Medienmitteilung vom 3. März 2016. Einen Tag später sieht es Gerhard Lips, Polizeikommandant, offenbar ganz anders: «Die Basler Polizei hat zuerst Gummischrot eingesetzt. Danach warfen die Demonstranten Flaschen.» (srf.ch/news/regional/basel-baselland/zuerst-flog-gummischrot)

Weitere Infos unter facebook.com/wirbleibeninbasel

Besetzung der Matthäuskirche

per Mail erhalten:

Liebe Interessierte

Wir haben uns am Sonntag, dem 7. Februar in der Matthäuskirche niedergelassen, um gegen die Schweizerische Migrationspolitik zu protestieren. Wir sind gegen Abend zu der versammelten Kirchgemeinde gestossen und wurden herzlich empfangen. Dies stimmt uns zuversichtlich, die Kirche in einem guten Verhältnis zu teilen.

DSF6937-e1454936431587Unter uns sind Personen, welche direkt von einer Ausschaffung bedroht sind. Wir erhoffen uns, in der Kirche Schutz vor dem Zugriff der Polizei zu erhalten und wenigstens in diesen Fällen eine gewalttätige Ausschaffung zu verhindern. Zugleich wollen wir einen sozialen Raum schaffen, welcher Platz für den Austausch zwischen Migrant*innen und der lokalen Bevölkerung bietet. Damit stärken wir die gegenseitige Solidarität und wirken der staatlich verordneten Kategorisierung von Menschen entgegen. Schliesslich sollen von diesem Ort aus auch Forderungen zur Veränderung der untragbaren Migrationspolitik formuliert werden.

Um den individuellen Schutz der bedrohten Migrant*innen zu gewährleisten, den sozialen Raum zu beleben und dem Protest Ausdruck zu verleihen, brauchen wir Deine Unterstützung. Nur wenn wir eine breite Bewegung sind, werden die Polizei und die Regierung von einer Räumung der Kirche absehen. Nur wenn sich viele beteiligen, werden der soziale Raum und die gelebte Solidarität wirklich. Und nur wenn wir stark und laut sind, werden unsere Forderungen gehört. Daher bitten wir Dich, dich an dem Projekt zu beteiligen, und es so zu unserem gemeinsamen zu machen. Komm selbst vorbei, mach in Deinen Kreisen darauf aufmerksam und ruf dazu auf, vorbei zu kommen.

Wir laden Dich herzlich zum regelmässig stattfindenden Mittagstisch, den offenen Sitzungen oder den gemeinsamen Kulturabenden ein. Gerne kannst Du auch einfach so vorbeischauen und Dich mit uns austauschen. Das Programm für die ersten beiden Wochen findest Du im Anhang.

Falls Du regelmässige Informationen zu der Kirchenbesetzung erhalten willst, kannst Du unsere Facebook-Seite (Wir bleiben) liken und/oder Dich in unseren Newsletter einschreiben (mit einer Email an wirbleiben@immerda.ch).

Mit Vorfreude und solidarischem Gruss
Wir bleiben – offen für alle!

wirbleiben@immerda.ch
www.wirbleiben.info
Facebook: Wir bleiben

Nachfolgend das Programm der kommenden Tage:

10.02 Mittwoch / Wednesday 18h / 6pm Demonstration Demonstration
12.02 Freitag / Friday 18h / 6pm Öffentliches Plenum Public meeting
15.02 Montag / Monday 12h / 12am Mittagessen Lunch
16.02 Dienstag / Tuesday 19h / 7pm Abendessen Dinner
19.02 Freitag / Friday 18h / 6pm Öffentliches Plenum Public meeting
21.02 Sonntag / Sunday 20h30 / 8.30pm Filmabend Film screening

Villa Carmen im St. Johann abgerissen

Ein im Basler Abrisskalender 2016 porträtierter Häuserkomplex ist bereits dem Abriss zum Opfer gefallen; gefunden auf radar:

Investorenglück im St.Johann (nicht mehr lang?)

56Sie können sich genüsslich vollfressen, die grossen, weissen Immobilienhaie. In den Gewässern zwischen dem Novartis-Campus und der Baustelle für das neue Biozentrum der Universität Basel gibt es gute Beute. Die Preise der Liegenschaften und des Bodens steigen kontinuierlich an und dennoch gibt es wahre Schnäppchen zu holen. Das zeigte Eric Stiefel, welcher sich für 3,23 Millionen Franken an der St.Johannvorstadt ein Haus holte. Wobei es nicht um das intakte Haus, sondern um die 245m² Grundstück ging. Nach dem Abriss werden darauf Luxuswohnungen mit Rheinblick gebaut – die drei Millionen wird Investor Stiefel ohne Probleme rausholen.

Ein weiteres Beispiel ist die Vogesenstrasse 23. Hinter einem zweistöckigen Altbau und einem alten Eisentor verbergen sich fast 2500 m² Baufläche. Eine Goldgrube: Nach dem Abriss des Altbaus, wo eine WG lebte und der Garagen und Handwerkerschuppen, wo bisher KünstlerInnen billige Arbeitsräume zur Verfügung hatten, wird schon bald ein neues Aufwertungsobjekt emporschiessen. Es werden Eigentumswohnungen gebaut, welche für durchschnittlich etwa 800’000 CHF zu haben sind, wovon die teuersten Wohneinheiten 1,5 Millionen kosten. Der Gesamtwert der Liegenschaften beläuft sich auf ungefähr 25 Millionen Franken. Ein lebendiger Wohn- und Schaffensraum muss Lofts weichen, welche sich – unnötig zu erwähnen – nur reiche Menschen leisten können. Solche Grossprojekte treiben natürlich auch die Preise in ihrer Umgebung hoch.

23Links: Visualisierung der Neubauten an der Vogesenstrasse

Das Wohnen ist eine Klassenfrage: für alle ein grundlegendes Bedürfnis – für jene die grosse Summen Kapital zur Verfügung haben ein zusätzliches Betätigungsfeld, wo sie ihren Reichtum vermehren können. Wie könnte es auch anders sein im Kapitalismus? Trotzdem, oder gerade deshalb, müssen wir uns wehren. Neben der ästethischen Langeweile, welche die Neubauten verbreiten, machen sie eine Quartierskultur kaputt und verdrängen Menschen. Wir müssen einerseits die Logik, die dahintersteht benennen und angreifen und andererseits die konkreten Projekte und AufwerterInnen aus dem Dunkeln holen. Wir wollen nicht zusehen, wie unsere Quartiere zerfleischt, zu Filetstücken zerlegt und auf vergloldetem Gedeck serviert werden – als hätte dort nie jemand gelebt. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

PD MLDie Immobilienhaie Patrick Dreyfus (links) und Manuel Levy haben an der Vogesenstrasse zugeschlagen.

 

Alte Post: Besetzung, Sauvage, Konfrontation!

gefunden auf radar:

von den Besetzer*innen:

Der letzte Schrei im St. Johann – die Besetzung am Rhein – ist leider schon wieder passé. Das Haus wurde mit einer Sauvage verabschiedet, innen wie aussen bemalt und gegen 1:30 von der Polizei wieder in seinen tristen, leeren Privateigentumsstatus überführt.

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Wegen diesem Feuerchen musste eingeschritten werden…

„St. Johann 4 Immobilien“, eine AG, welche für den Kauf des Hauses gegründet wurde, hatte lediglich 3.2 Millionen dafür bezahlt. Nach dem Abriss sind Luxus-Eigentumswohnungen geplant – ein dickes Geschäft. Doch am Freitag in der Nacht wurde die St.Johanns-Vorstadt 80 besetzt. Am folgenden Tag konnte am frühen Nachmittag der Kontakt zu einem der Besitzer hergestellt werden. Eric Stiefel reagierte mit null Gesprächsbereitschaft und Drohungen. Da damit eine längerfristige Nutzung des Hauses unwahrscheinlich erschien, entschieden wir uns dafür, am Abend mit einer Sauvage das Haus zu öffnen und der Piraterie freizugeben. Als Riotcops im Anmarsch waren, verliessen wir selbstbestimmt das Haus und bildeten eine Demo. Die gummischrotenden Spielverderber wurden mit Steinen und Flaschen angegriffen. Nach einem kurzen Umzug durchs Quartier lösten wir uns auf. Verhaftungen sind keine bekannt.

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Das Haus nach den Auseinandersetzungen

Schade, dass wir das Haus letztlich verlassen mussten, hätte es doch viel Platz für uns, unsere Ideen und die Möglichkeit uns zu organisieren geboten. Auf der anderen Seite freuen wir uns sehr, dass das mittlerweile ausgetrocknete St. Johann seit der Besetzung des Voltaplatzes im Jahre 2011 wieder etwas von der politischen Spannung gespürt hat, die es jahrelang innehatte.

3Erinnern wir uns einige Jahre zurück, so war das St. Johann der urbanistische Hotspot: Ein umkämpfter Ort, welchen die einen zur quasi wohnlichen Erweiterung des Novartis Campus umbauen wollten (und damit ziemlich erfolgreich waren), und der von den anderen als ein letzter Hort widerständiger Quartierbewohner*innen verstanden wurde (Stichworte: Elsie, Voltamatte, Wasserstrasse etc.).
Projekt nach Projekt, Haus nach Haus, Aufwertung nach Aufwertung verloren letztere an Boden und es ist daher umso schöner zu sehen, dass am gestrigen Abend dieser immer da gewesene Funke wieder ein kleines Feuer entfachen konnte.

4Wir hoffen, dass die Dynamik, welche durch diese Sauvage am 3., aber auch durch den wilden Sylvesterumzug am Abend des 31., den Spaziergang zum Ausschaffungsknast am 1. und die eigentliche Besetzung am 2. geschaffen wurde, anhält und verschiedene Kämpfe sich gegenseitig befruchten; dass es wieder selbstverständlich wird, dass wir das geheiligte Privateigentum nicht respektieren, sondern es uns kollektiv aneignen und – falls nötig – auch mit den nötigen Mitteln verteidigen.

Jede Räumung hat ihren Preis!

Auf ein denkbar undenkbares 2016!

Alte Post in der St. Johanns-Vorstadt 80 besetzt!

gefunden auf radar:

von den Besetzer*innen:

Wir haben heute Nacht die alte Post in der St. Johanns-Vorstadt besetzt: ein wunderschönes, intaktes Haus am Rhein, das abgerissen werden soll, um lukrativen Eigentumswohnungen Platz zu machen.

Wir haben besetzt, weil es Raum braucht für Ideen, für Bewegung und für Menschen. Ob wir nun für längere Zeit hier bleiben und Projekte sich entfalten können, oder ob wir nach ein paar Stunden polizeilich geräumt werden: wichtig ist es, ein widerständiges Zeichen zu setzen.

Gerade auch im St. Johann steigen die Mieten fortlaufend und der Raum schmilzt weg für jene, die sich die neuen oder renovierten Glanzwohnungen nicht leisten können.
Wir wollen es nicht hinnehmen, dass alle Lebensbereiche von Profitstreben durchdrungen werden.

Dieses Haus würde Platz bieten, für Lebensqualität und Gestaltungsmöglichkeiten – unabhängig vom Kontostand. Gemeinschaftsküchen, Veranstaltungsräume, Ateliers und natürlich Wohnraum: dem Haus stehen vielleicht interessante Zeiten bevor. Oder die Abrissbirne.

Wir sind ab jetzt räumungsbedroht!
Kommt vorbei, unterstützt uns

St. Johanns-Vorstadt 80 – Bellevue

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Farbige Silvester-RTS am 31.12.15

Am Abend des 31. Dezembers 2015 fand die beinahe schon traditionelle Silvester-RTS statt. Etwa 80 Personen folgen dem Aufruf mit dem Motto „Refugees welcome – Villen für alle!“. Die Route führte vom Vogesenplatz (Bhf. St. Johann) via Johanniterbrücke zum Lindenberg. Die Polizei war – im Gegensatz zu früheren Jahren – ziemlich präsent und versperrte dem Umzug auch den Weg Richtung Innenstadt. Auf der ganzen Route wurden Plakate gekleistert, einzelne Überwachungskameras zerlegt, Schablonen angebracht und die Wände mit Parolen versehen, von denen wir im Anschluss ein paar dokumentieren wollen:

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Basler Abrisskalender 2016

via Tageswoche:

Abrisskalender: Durchs Jahr mit Basels bedrohten Bauten

Ein neuer Kalender widmet sich den gefährdeten Seiten Basels: Wohnorte und Zwischennutzungen, die bald verschwinden müssen, werden dabei porträtiert. Mit Bildern und Texten zeigt er ein paar aktuelle Brennpunkte der Stadtentwicklung auf.

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Bebilderte Kalender mit romantischen Basler Bildern gibt es viele. Beim vorliegenden Exemplar gehts um ganz andere Stadtansichten: Hier stehen nicht die touristischen Bauten im Vordergrund, sondern solche, die es morgen vielleicht gar nicht mehr geben wird. Das hier ist kein Abreiss-, sondern ein Abrisskalender.

Mit dabei sind «alte Bekannte» wie etwa die Warteck- und Steinengrabenhäuser, der Mittagstisch an der Schanzenstrasse und das Eckhaus an der Wasserstrasse. Auf der anderen Seite kommen aber auch Beispiele zum Zug, die kaum in den Medien präsent waren – so etwa die «Villa Carmen» an der Vogesenstrasse, die kürzlich noch von einer Gruppe junger Leute bewohnt wurde und bald neuen Eigentumswohnungen weichen wird. Auch das Seilziehen um die alten Bauten an der Matten- und Markgräflerstrasse kommt im Abrisskalender vor.

Mehr als nur Abrissbuden: Zehn Gebäude und ein Schiff

Zwischennutzungen wie etwa die Kunsträumlichkeiten des Vereins Flatterschafft beim Bahnhof SBB und das offene Wohnzimmer «Zur Bleibe» an der Müllheimerstrasse sind auch ein Thema, und die bedrohte Liegenschaft am Burgweg 4–14 ist gleich zweimal im Kalender vertreten. Ausserdem tanzt einer der zwölf Einträge aus der Reihe: Das bewohnte Frachtschiff «Lorin», dessen Verbleib im Hafen von Huningue noch in den Sternen steht, wird ebenfalls mit einem Porträt geehrt.

Joël Pregger hat den Kalender für die Genossenschaft «Mietshäuser Syndikat» gestaltet. Der Student der sozio-kulturellen Animation liess sich dabein von einem älteren «Vorgänger» anregegen: Schon in den Siebzigerjahren soll es einmal einen Abrisskalender gegeben haben: «Da dieser vergriffen und unauffindbar war, habe ich nach einer eigenen Interpretation einen solchen konzipiert und umgesetzt», sagt Pregger.

Existenzen, die vom Abrissbagger bedroht sind

Die Tour d’Horizon durch die bedrohten Wohnformen soll den Blick auf urbane Probleme schärfen: «Mein Ziel ist es, mit dem Kalender eine informative Grundlage zu schaffen, um damit einen kritischen Diskurs rund um die Stadtentwicklungspolitik anzustossen», sagt Joël Pregger. Wer entscheidet über künftige entwicklungsrelevante Fragen in den Quartieren? Fragen dieser Art interessierten den Macher des Kalenders.

«Einzelne Schicksale werden oft isoliert und vom Abrissbagger zermalmt», findet Pregger. Daher werden zum Teil auch die Gesichter hinter den Fassaden vorgestellt – zum Beispiel der vom Weihnachtsmarkt und der Fasnacht her bekannte «Schoggi-Peter», ein Bewohner der Burgweg-Liegenschaft. «Die Existenz der betroffenen Menschen ist entweder durch ein Abrissvorhaben, spekulativen Verkauf, bürokratische Hürden oder eine umfassende Renovation bedroht», erklärt Pregger.

Unter dem Druck einer «Verwertungslogik»

Der Kalender nimmt somit das in den letzten Jahren gestiegene Interesse an der urbanen Entwicklung auf. In den Augen des Kalendermachers stehen die Städte vermehrt in einer Art Standortmarketingwettbewerb: «Es herrscht ein Anlagedruck, der selbst das Wohnen immer stärker in eine Verwertungslogik zwingt», kritisiert er.

Daher kann er mit der Aussage von Stadtentwickler Thomas Kessler, dass Basel «keine Gentrifizierungsstadt» sei, nicht viel anfangen: «Wenn wir uns mit anderen Städten vergleichen, fällt es uns leicht, einzelne Schicksale zu relativieren und vergessen zu lassen», sagt Pregger. In seinen Augen ist der Abrisskalender ein Versuch, die Situation und Hintergründe der betroffenen Lebens- und Wohnprojekte zu porträtieren. So sollen die facettenreichen Gesichter der Häuser und Menschen hinter dem diffusen und oft benutzen Wort «Verdrängung» zum Vorschein kommen.

Eine Exkursion durch ein anderes Basel

Das Resultat ist sowohl informativ wie auch sehenswert: Die Fotos gewähren Einblicke in versteckte heimelige Hinterhöfe und ins Innere der besagten Gebäude. Zudem wird viel Textmaterial zu den Hintergründen dieser Orte präsentiert. Die hohe Dichte an Informationen auf jeweils beiden Seiten eines jeden Blatts geht aber auf Kosten der Übersichtlichkeit: Der Kalender ist nicht etwas, das von Weitem betrachtet, sondern zur Hand genommen und genauer beäugt werden muss. Somit ist es eigentlich eher ein kleiner Katalog, der zum Schmökern einlädt. Ein paar wenige Aussagen sind zudem etwas holzschnittartig verfasst – so etwa die etwas schwer verständliche Textpassage über die letzten Bewohner der «Villa Carmen».

Abgesehen von solchen Details füllt der Kalender aber eine wichtige Lücke: Er ermöglicht eine Art geführte Reise durch ein anderes Basel, eine Exkursion zu den bedrohten Wohnformen in der Stadt. Schon im Prolog wird das deutlich: «Häuser sind Hüllen, die uns Menschen einen Rückzugsort aus dem hastigen Alltag gewähren. Wenn sie abgerissen werden, fällt zwar die Maske, unsere zornigen Gesichter aber bleiben.» Die Idee, dass manche Häuser eben mehr sind als nur beliebig ersetzbare leblose Masse, zieht sich als roter Faden durch das kleine Basler Abriss-Kaleidoskop.

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Der «Basler Abrisskalender 2016» kann zum Preis von 20 Franken beim Druckkollektiv Phönix an der Offenburgerstrasse 56 bezogen oder mit 5 Franken Versandkosten per E-Mail (abrisskalender@gmail.com) bestellt werden.

„Netzwerk Wohnungsnot“ unterstützt Steinengraben

via Tageswoche:

Die Mieter am Steinengraben erhalten Unterstützung

Mehrere Organisationen und Parteien üben Kritik an Helvetia. Als «Netzwerk Wohnungsnot» appellieren sie an die Eigentümerin der alten Häuser am Steinengraben, ihre Neubaupläne zu überdenken.

Geht es nach den Plänen der Eigentümerin Helvetia Versicherungen, weicht die alte Häuserzeile am Steinengraben bald einem Neubauprojekt. Während eine Einsprache der Mieter noch hängig ist, haben sich inzwischen mehrere Organisationen in die Debatte eingeschaltet. Dazu wurde vor wenigen Tagen ein offener Brief verfasst. Zu den Unterzeichnenden gehören der Verein für Gassenarbeit Schwarzer Peter, die Heilsarmee Basel, die BastA!, die IG Wohnen, die Genossenschaft Mietshäuser Syndikat, die Jugendberatung der JuAr sowie die Caritas.

Die Verfasser stellen die bedrohten Steinengraben-Häuser in einen grösseren Kontext und weisen auf die Schwierigkeiten hin, bezahlbaren Wohnraum in Basel zu finden. Davon seien nicht mehr «ausschliesslich sogenannte Randständige, sondern immer mehr auch Menschen aus dem Mittelstand» betroffen. Daher appellieren die Organisationen an die Helvetia Versicherungen, einen «Beitrag zur Linderung der akuten Wohnungsnot in Basel zu leisten». Dass günstiger Wohnraum durch einen Bürokomplex ersetzt werden soll, ist in ihren Augen nicht nachvollziehbar.

«Mangel an günstigem Wohnraum»

Die Situation in Basel bezeichnen sie als alarmierend: «Beim Verein für Gassenarbeit Schwarzer Peter sind rund 350 Personen ohne festen Wohnsitz gemeldet», heisst es etwa im offenen Brief an die Helvetia. Dabei sei es selten möglich, für diese Leute geeignete Wohnungen zu finden. Betroffen sind laut Angaben der unterzeichnenden Organisationen vor allem Jugendliche, Betagte, Alleinstehende, Familien mit Kindern und Alleinerziehende.

Sie fordern daher Helvetia auf, ihren Entscheid zu überdenken und zusammen mit den Bewohnern nach Alternativen zum Abriss zu suchen. «An Büroräumlichkeiten herrscht in Basel kein Mangel, sehr wohl aber an günstigem Wohnraum», heisst es weiter im Brief.

Das «Netzwerk Wohnungsnot», welches hinter diesem offenen Brief steht, versteht sich als loser und informeller Zusammenschluss sozialer Einrichtungen. Es wurde vor gut einem Jahr ins Leben gerufen, als die «Petition für Massnahmen gegen die Wohnungsnot» lanciert wurde. Etwa 20 Organisationen arbeiten weiterhin an diesem Thema.

Warten auf den Kanton und Helvetia

Die Verfasser halten fest, dass sie gerne mit der Eigentümerin der Liegenschaft das Gespräch suchen wollen. «Momentan möchten wir abwarten, ob und wie sich Helvetia meldet», sagt Michel Steiner vom Verein für Gassenarbeit Schwarzer Peter. Die Versicherung habe ein Exemplar des Schreibens per Post zugesandt bekommen. Zudem müsse noch überprüft werden, ob der Entscheid dem Wohnraumförderungsgesetz widerspricht. «Ich hoffe, dass der Kanton seine Hausaufgaben macht», sagt Steiner.

Die angesprochene Eigentümerin der Liegenschaft sieht im Augenblick von einer Antwort auf den Appell ab: «Wir können keine Stellung nehmen, da wir den Brief noch nicht erhalten haben», sagt Helvetia-Sprecher Hansjörg Ryser.